Augsburger Allgemeine vom 4.11.2018 "Theater Ulm: Sie spielt gerne mit Puppen"
* "Mascha Riotlawa funkelt einen mit strengen, weit aufgerissenen Augen an, die linke Augenbraue ist arrogant hochgezogen. Immer wieder legt sie die Hand nachdenklich ans Kinn oder fährt mit ihr durchs lange, braune Haar. Eine kluge, aber gefährliche Frau, das sieht man, und noch dazu ist sie Professorin für Gender Studies an der Uni Köln. Doch dann nimmt Franziska Maria Pößl die Hand aus ihrem Kopf – und Mascha Riotlawa ist nur noch eine Puppe. [...] Tatsächlich kam sie ganz anders zu ihrer Spezialfähigkeit, die sie jetzt auch in Ulm unter Beweis stellen kann. Es begann an einer privaten Schauspielschule in Berlin. Dort sollte sie einen Monolog vorbereiten, doch der Text, den sie zeigen wollte, war ein Dialog. Ihre Dozentin Heike Irmert ermunterte sie, doch eine Puppe als Gegenüber zu benutzen. Die junge Fränkin war zunächst irritiert, probierte es dann aber aus – und war angefixt. Ein weiterer Dozent, Alexis Krüger, verschaffte ihr das erste Engagement an der Puppe: Zwei Jahre lang war Pößl Co-Spielerin des Hasen Basti in der Kika-Kinderserie „Siebenstein“. 2015, mittlerweile an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, baute sie ihre erste Klappmaulpuppe „Maneki Neko“, eine japanische Winkekatze. Und die Zuschauer liebten sie. [...] das Spiel mit einer Puppe biete einem ganz andere Möglichkeiten. „Man erreicht die Leute anders, weil man sie über die Fantasie anspricht“, erklärt die 27-Jährige. [...] Ob sie vom Puppentheater auch als Schauspielerin profitiert hat? „Ich habe dabei gelernt, mehr mit dem Körper zu spielen“, sagt sie und greift zu Demonstrationszwecken zur Winkekatze. Und man ist ganz gerührt, wie traurig so eine Puppe schauen kann, wenn ihr von Franziska Maria Pößl Leben eingehaucht wird."
Februar 2015 baute Franziska im Rahmen ihres Schauspiel-Studiums ihre erste Klappmaulpuppe "Maneki Neko". Zusätzlich entwickelte sie ein 10-15 minütiges Programm mit der winkenden Katze, in welchem sich die Akteurin und das gelbe Wollknäuel über Glück und die Liebe unterhalten. Die pummelige Glückskatze verzauberte mit ihrem Charme Studenten und Dozenten.
Am Theater Ulm baute sie Oktober 2018 ihre zweite Klappmaulpuppe. Mascha Riotlawa, Professorin für Genderstudies an der Universität Köln. Mit ihr entwickelte sie ein 40-minütiges Programm mit Musik zum Thema "Sexismus": SWP vom 6.11.2018 "Pößls garstige Puppe":
*"Lange braune Haare, funkelnde Augen und sehr dominante Gesten: Mascha Riotlawa, Professorin für Gender-Studies an der Uni Köln, weiß, wie sie sich Gehör verschafft. Obwohl das Thema Sexismus heißt, haut sie einen Spruch nach dem anderen raus. [...] Wie sie im Wortwechsel mit der garstigen Professorin - auch mit Liedern (am Klavier mit-spielend: Eva Llorente Diaz) - die Sexismus- und #Me-Too-Debatte abhandelte, das war schlau, konsequent und nicht nur lustig. Und am Ende machte Pößl ganz ohne Ironie deutlich, dass es uns einfach um Menschlichkeit gehen sollte."