„Wer durch Schwaben reist, der sollte nie vergessen, auch ein wenig in den Schwarzwald hineinzuschauen“ – so beginnt die wechselvolle Geschichte von Peter Munk, genannt Kohlenmunkpeter. Seine
Arbeit als Köhler scheint ihm schmutzig, anstrengend, schlecht bezahlt und wenig respektiert. Den Glasleuten, Flözern und Uhrenmachern geht es viel besser. Unzufrieden damit und verzweifelt über
seinen Stand, träumt er von Geld und Ansehen. „So geht es nicht mehr weiter“, sagte Peter eines Tages schmerzlich betrübt zu sich; denn tags zuvor war Feiertag gewesen und alles Volk in der
Schenke; „wenn ich nicht bald auf den grünen Zweig komme, so tu’ ich mir etwas zuleid; wär’ ich doch nur so angesehen und reich, wie der dicke Ezechiel, oder so berühmt, und könnte den Musikanten
Taler statt Kreuzer zuwerfen, wie der Tanzbodenkönig! Wo nur der Bursche das Geld her hat?“ Peter sucht sein Glück zuerst beim Glasmännlein, dann wendet er sich an den dämonischen
Holländer-Michel und geht mit ihm einen Pakt ein: Er tauscht sein Herz gegen einen kalten Stein und erhält im Gegenzug unendlich viel Geld. Doch an nichts kann er sich mehr erfreuen, seine
Gefühle ersterben.
Wilhelm Hauff erzählt über Armut und Elend, Reichtum und Ansehen, die verzweifelte Suche
nach dem Glück und den Tod des Herzens, seine Erstarrung, seine Entwertung, seine Ersetzung durchs Geld.
Was machen Einsamkeit und Ausgrenzung aus einem Menschen? Was passiert, wenn er zu Geld kommt? Wieviel Heimat steckt in uns? Wieviel Wald und wieviel Autobahn?
REGIE: Armin Petras
BÜHNE: Olaf Altmann
KOSTÜME: Katja Strohschneider
VIDEO: Rebecca Riedel
MUSIK: Miles Perkin
LICHT: Sock, Kevin
CHOREOGRAFIE: Berit Jentzsch
DRAMATURGIE: Jan Hein, Bernd Isele
BESETZUNG:
Johann Jürgens, Rahel Ohm, Caroline Junghanns, Wolfgang Michalek, Christian Schneeweiß, Berit Jentzsch, Manja Kuhl, Miles Perkin, Mattea Cavic, Ognjen Koldzic, Simon Mazouri, Viktoria Mikhnevich, Mark Ortel, Franziska Maria Pößl, Vera Maria Schmidt, Jannik Mühlenweg, Volkstanzgruppe Frommern Schwäbischer
Albverein